Erlebnispädagogik

Erlebnispädagogik



Warum Erlebnispädagogik?

Aggression, Aversion, Delinquenz, Devianz, emotionale Verrohung, soziale Gleichgültigkeit oder Wohlstandsverwahrlosung – alle kennen diese Begriffe und vor allem auch die Kinder, deren Verhalten hinter diesen Phänomenen stehen! – und wir wissen auch, dass vermehrt Familien als Erziehungsinstanz versagen. Schon seit Jahrzehnten werden die Schulen mit dieser Problematik konfrontiert. Steht unser Erziehungs- und Bildungsauftrag in Frage? Wir an der MLS bleiben optimistisch.

 

Konkretion an unserer Schule

Das erlebnispädagogische Programm ist nicht ausschließlich auf bestimmte teilnehmende SuS (z.B. aggressive oder aversive Schülerinnen- und Schüler gruppen) zugeschnitten. Es ist so angelegt, dass es auch andere (möglichst alle Schüler*innen) anspricht bzw. neugierig macht. Es gibt ein Grundgerüst, welches auf ca. 10 Wochen ausgelegt ist. An diesem orientieren wir uns. Die einzelnen Aktionen haben folgende Schwerpunkte:

Vertrauen, Kooperation, Verantwortung, Ich-Stärkung, arbeiten in Gruppen, Körperwahrnehmung.

Trotzdem arbeiten wir immer situativ, da wir so am besten auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingehen können. Wir versuchen, kontinuierlich mit gleichen Strukturen in den einzelnen Stunden zu arbeiten, damit sich unsere Schülerinnen und Schüler  in einem klar gestalteten, erlernbaren Arbeitsablauf bewegen können.

Alle Gruppen sind sehr unterschiedlich, aus diesem Grund müssen die Aktionen und die einzelnen Übungen immer wieder angepasst werden. Dadurch können wir optimal auf die individuellen Bedarfe in den Gruppen eingehen. Unser Repertoire wird daher prozessbegleitend erweitert und optimiert (auch über Fachliteratur und Fortbildungen). Natürlich gibt es Übungen, die sich bewährt haben und daher in fast allen Gruppen einsetzbar sind.

Um die Schülerinnen und Schüler besser an den Stundenaktivitäten zu beteiligen, können die jungen Leute an manchen Stellen mitentscheiden, was gemacht werden soll. In der Regel ist dies am Anfang und oder am Ende der Stunden der Fall. Entweder bekommen sie von uns verschiedene Aktionen/Übungen angeboten, aus denen sie auswählen können. In Phasen freier Zeit können die Schülerinnen und Schüler sogar ganz ohne ein von uns vorgegebenes Angebot entscheiden, was probiert werden kann, wobei wir auch hier darauf achten, dass maximal nur zwei Angebote parallel angegangen werden können.

Die durchgeführten Aktionen/Übungen werden meistens in der gesamten Gruppe reflektiert. Dies geschieht in der Regel zum Abschluss einer Praxiseinheit. Natürlich kommt es immer wieder vor, dass die Aktionsphasen unterbrochen werden, um auftretende Probleme zu bearbeiten bzw. gemeinsam zu reflektieren, welche Lösungsstrategien folgerichtig sein könnten. Wenn einzelne Schülerinnen und Schüler  komplett „aus der Reihe Tanzen“ werden diese aus der Gruppe genommen und es finden Einzelgespräche statt, in denen das Verhalten der Schülerinnen und Schüler  überdacht wird. Im Anschluss daran wird versucht, das Ergebnis des Gesprächs der gesamten Gruppe transparent darzustellen. Die Gruppenreflektion wird immer von den Pädagogen begleitet und mit passgenauen Fragestellungen unterstützt. Hier herrschen eindeutig definierte Gesprächsregeln und Verhaltensregeln. Alle Schülerinnen und Schüler müssen sich an der Reflexionsrunde beteiligen und ihre Meinung darstellen bzw. vertreten. Zum Abschluss an die Reflexion wird verlässlich versucht, die Aktion/Übung oder das Problem auf den schulischen Kontext zu transferieren.


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