Kaum ein Thema ist in den vergangenen Jahren so präsent wie das der Flüchtlingskrise. Viele Menschen kommen nach Deutschland, um eine bessere Zukunft für sich und ihre Familien zu suchen. Sie hinterlassen dabei ihr altes Leben, sind auf der Flucht vor Zerstörung, Krieg und miserablen Lebensverhältnissen.

Die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben In Deutschland kann im ersten Schritt nur gewährleistet werden, wenn die Sprache beherrscht wird, denn „die Sprache ist die Zukunft zur Welt“. Das Erlernen der Sprache an der Martin-Luther-Europaschule findet in dafür eingerichteten Fördergruppen statt. Hier lernen die Schüler*innen die Sprache und dabei wird – wenn möglich - an ihr Vorwissen angeknüpft. Dabei gibt es unterschiedliche Bedingungen: manche Schüler*innen haben im Herkunftsland bereits die Sprache gelernt, einige Schüler*innen beginnen beim deutschen Alphabet. Durch die Differenzierungsarbeit der jeweiligen Lehrpersonen versucht man allen Kindern gerecht zu werden und sie auf den Unterricht in den Regelklassen vorzubereiten.

In diesen Deutschkursen werden den Schüler*innen neben der Grammatik auch die landeskundlichen und kulturellen Besonderheiten nähergebracht. Somit wurden zuletzt auch Ostereier bemalt oder die Fabel der Bremer Stadtmusikanten in Form eines Comics erklärt.

Die Mündlichkeit spielt im Unterricht eine große Rolle. Es kostet die Schüler*innen zu Beginn große Überwindung auf Deutsch zu kommunizieren. Dadurch, dass sie sich in der Fördergruppe in einem Schonraum befinden, akzeptieren sie schnell, dass Fehler als Chance genutzt und nicht als Versagen angesehen werden.

Neben den Lehrpersonen, die in den Deutschfördergruppen unterrichten, engagieren sich auch viele Schüler*innen aus den Regelklassen. Somit fand zum wiederholten Male das Sprachencafé in der großen Aula der MLS statt, in dem die Schüler*innen mit denselben Sprachkenntnissen und/oder Interessen zueinander gefunden haben. Im Tandem Gespräch haben sie sich kennengelernt und es sind Freundschaften entstanden.